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von: Birgit | Kategorie(n): Allgemein

20. August 2014

Die Brüder Samwer haben Deutschland StudiVZ, Zalando und das deutsche Ebay beschert. Jetzt planen sie den Verkauf von einem Teil des Unternehmens an einen großen Internetkonzern. Vor einem möglichen Börsengang schraubt die Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet den Wert des Unternehmens hoch. Als der Internetkonzern United Internet einstieg wurde Rocket Internet mit GMX, Web.de, 1&1 usw. Für 435 Mio. Euro hat sich das Unternehmen einen Anteil von 10,7 Prozent gesichert.

Geschäftsmodelle nur Kopien von funktionierenden Ideen

Die Brüder Oliver, Marc und Alexander Samwer haben Rocket Internet im Jahr 2007 gegründet und bereits seit den späten 1990er Jahren Startups in Serie produziert. In der Regel sind ihre Geschäftsmodelle nicht originell, sondern nur Kopien von funktionierenden Ideen aus anderen Ländern. Mit einer Kopie vom Auktionshaus Ebay hat es unter dem Namen Alando begonnen. Diese verkauften sie später an Ebay. Dann folgten zum Beispiel die Beteiligung an der Facebook-Kopie, eine Kopie vom amerikanischen Schnäppchenportal Groupon und der Klingelton-Anbieter Jamba. Die Kopie von Groupon haben sie später ebenfalls an das amerikanische Original verkauft.

Mit Effizienz zum Erfolg

Relativ schnell erwarben sich die Brüder Samwer den Ruf besonders effizient bei der Verwirklichung von solchen Geschäftsmodellen zu sein. Rocket Internet bringt jetzt vor allem Startups auf den Weg. Eine der Firmen die unter Rocket Internet groß wurden ist Zalando. Zum Portfolio gehören aktuell mehr als 70 Unternehmen, die in Europa, Südamerika, Afrika und Asien aktiv sind.

Börsengang von Rocket Internet wahrscheinlich im Herbst

Rocket Internet will das Börsenparkett im Herbst betreten. Bisher hieß es, dass die Brüder Samwer auf eine Bewertung zwischen drei und fünf Mrd. Euro hoffen. Beim Deal mit United Internet fließt mit 333 Mio. Euro ein großer Teil des Geldes in bar. Über die Beteiligung am Risikokapitalfonds Global Founders Capital wird der Rest des Geldes eingebracht. An diesem Fonds war United Internet zusammen mit der Anlagegesellschaft der Samwer Brüder beteiligt. Der Anteil der Samwer Brüder fließt im Zuge der Transaktion auch an Global Founders Capital gegen die Ausgabe von neuen Aktien in Rocket Internet ein. Die Samwer Brüder sollen danach über ihren Global Founders Fund den Mehrheitsanteil von 53,7 Prozent an Rocket Internet halten. Die schwedische Investmentfirma Kinnevik und Access Industries vom amerikanischen Milliardär Len Blavatnik sind mit 18,5 bzw. 8,5 Prozent ebenfalls Anteilseigner.

Vor einer Woche hatte der philippinische Telekom-Konzern Philippine Long Distance Telephone Company eine Beteiligung von 10 Prozent noch zu einer 3,3 Mrd. Euro Bewertung für das ganze Unternehmen erhalten. Nach dem neuen Deal sinkt der Anteil auf 8,6 Prozent.