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von: Birgit | Kategorie(n): Allgemein

12. August 2014

Das letzte Mal sind die Preise vor vier Jahren so langsam gestiegen wie derzeit. Die Energiepreise sinken und viele Lebensmittel werden kaum noch teurer. Das letzte Mal war die Inflation Anfang 2010 so niedrig. Im Schnitt haben Waren und Dienstleistungen im Juli nur 0,8 Prozent mehr gekostet als im Vorjahr. Das teilte das statistische Bundesamt nach vorläufigen Berechnungen mit. Seit Februar 2010 ist das der schwächste Preisauftrieb. Damals lag die Inflationsrate bei 0,5 Prozent und die Wirtschaft litt unter den Folgen der Weltfinanzkrise. Die Jahresteuerung lag im Juni dieses Jahres bei 1,0 Prozent. Im Juli haben sich vor allem die um 1,5 Prozent gesunkenen Energiekosten dämpfend ausgewirkt. Nahrungsmittel haben sich zudem nur um 0,1 Prozent verteuert.

Preissteigerungen insgesamt niedriger ausgefallen

Detaillierte Preisdaten aus den einzelnen Bundesländern zeigen wo die Preise besonders stark gesunken sind. In Sachsen mussten die Verbraucher 13,7 Prozent weniger für frisches Gemüse ausgeben als vor Jahresfrist. Um 5 Prozent wurde der Sprit in Nordrhein-Westfalen billiger und an Rhein und Ruhr haben die Nettokaltmieten um 1,9 Prozent zugelegt. Damit fallen die Preissteigerungen insgesamt viel niedriger aus, als von der EZB gewünscht. Um einen ausreichend großen Abstand zu den fallenden Preisen zu haben peilt sie eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an. Wenn die Preise auf breiter Front sinken ist von einer Deflation die Rede. Für die Konjunktur gilt so eine Entwicklung als Gift, denn die Verbraucher schränken ihren Konsum ein und spekulieren auf weiter sinkende Preise. Gleichzeitig fallen die Löhne und Unternehmen stellen Investitionen zurück. Dadurch kommt die konjunkturelle Abwärtsspirale in Gang.

EZB und Bundesbank plädieren für höhere Löhne

Zuletzt haben die Europäische Zentralbank und die Bundesbank dafür ausgesprochen, den Arbeitsnehmern in Deutschland höhere Löhne zu bezahlen, um die Deflationsgefahren im Keim zu ersticken. Für Gehaltssteigerungen nannte Bundesbankchef Jens Weidmann einen Richtwert von drei Prozent. Wie er sagte ergibt sich dieser Wert überschlagsmäßig aus einem mittelfristig knapp zweiprozentigen Preisanstieg sowie einem Prozent trendmäßigem Produktivitätswachstum.