Filialgeschäft der Sparkassen bröckelt – Gehälter der Vorstände steigen
Bei den öffentlich rechtlichen Banken bröckelt das Filialgeschäft. Ihnen wird von Direktbanken regelrecht das Wasser abgegraben. Trotzdem steigen die Gehälter der Sparkassen-Vorstände jedes Jahr. Für die Angestellten ist der Gabentisch nicht so reich gedeckt. Die Differenz zwischen deren Gehältern und denen der Vorstände wird immer größer. <!–more–>Im vergangenen Jahr sind die Gehälter der Abgestellten insgesamt um 2,8 Prozent gestiegen. Für die Vorstandschefs hingegen stieg die Vergütung um Durchschnitt um 3,44 Prozent auf rund 343,00 Euro. Verglichen wurden die Gehälter in Nordrhein-Westfalen, denn nur in diesem Bundesland sind die Sparkassen zur Veröffentlichung der Vorstands-Gehälter angehalten.
20,3 Prozent Gehaltssteigerung für Vorstandsvorsitzenden
Für das Jahr 2013 haben von 101 der insgesamt 105 Sparkassen offengelegt. Da zahlreiche Institute ihre Jahresberichte im Bundesanzeiger erst Monate nach der Anfertigung veröffentlichen, war die umfangreiche Auswertung nicht früher möglich. Wie die Analyse ergab, gibt es deutliche Ausreißer bei den Vergütungszuwächsen. So sind die Bezüge von einem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Siegen von 388,000 auf 467,000 Euro gestiegen. Das war im Jahr 2013 eine Steigerung von 20,3 Prozent. Für den enormen Gehaltssprung wollte der Betroffene keine Begründung abgeben.
Bezüge orientieren sich an Empfehlungen des Sparkassenverbandes
Die Bezahlung des Vorstandes obliegt dem Verwaltungsrat einer Sparkasse. Im Fall des Vorstandsvorsitzenden der Siegener Sparkasse rechtfertigte ein Verwaltungsratsvorsitzender die Vergütung mit dem Einsatz des Vorstandsmitglieds. Grundlage für die Bemessung der Vergütung von Vorständen ist die Summe aus Bilanzsumme, Kreditvolumen, Depotbestand der Kundenwertpapiere, Vorsorgereserve und dem zehnfachen des Eigenkapitals. Die Bezüge für Vorstandsvorsitzende orientieren sich nach Aussage des Verwaltungsratsvorsitzenden an den Empfehlungen des Sparkassenverbandes.
Mehr Transparenz-Vorgaben von Sparkassen gefordert
Mittlerweile plädieren auch andere Bundesländer für Transparenz-Vorgaben für Sparkassen. Einen entsprechenden Vorstoß hat Schleswig-Holstein gewagt und auch die Opposition in Mecklenburg-Vorpommern pocht auf mehr Transparenz. Im Gegensatz zu Vorstandsvorsitzenden der Sparkassen müssen die meisten Geschäftsführer von anderen kommunalen Unternehmen ihre Gehälter veröffentlichen.